Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.

Zur Ausbildung von Erzieher*innen

Qualifizierung, Nachhaltigkeit und Akademisierung

Der DBSH setzt sich für eine umfassende Verbesserung der Qualifikation, Arbeitsbedingungen und Bezahlung von ErzieherInnen ein

Stand 2009

Seit mehreren Jahren wird von Berufs- und Fachverbänden und Fachorganisationen nicht nur ein quantitativer Ausbau, sondern auch eine qualitative Verbesserung der Kindertagesbetreuung gefordert. In der öffentlichen Diskussion verkürzte sich die Forderung nach qualitativen Verbesserungen auf die anzustrebende Akademisierung des Berufes der ErzieherInnen, wie sie in vielen anderen europäischen Ländern Standard ist.

Soll aber eine qualitative Verbesserung der frühkindlichen Bildung und Erziehung erreicht werden, ergeben sich vielfältige zusätzliche Anforderungen: Gruppen sind zu groß, Arbeitsverhältnisse werden zeitlich befristet, oftmals fehlt eine entsprechend qualifizierte Zweitkraft, die notwendigen Vorbereitungszeiten sind zu kurz, die Lärmbelastung ist hoch, es fehlt an pädagogischem Material und es mangelt an Ressourcen, um Kinder optimal zu fördern.


So hat sich der DBSH bereits im Jahr 2004 kritisch zur Akademisierung des Berufes von ErzieherInnen geäußert, wenn diese als einziges Instrument zur Qualitätssicherung und -verbesserung gesehen wird. Der DBSH forderte eine Verbesserung von Qualität in der Breite der Praxis in Kindertageseinrichtungen. Beispielsweise wurden der Verzicht auf den Einsatz von pädagogischem  Personal ohne Fachschulausbildung, Raum für kontinuierliche Fortbildung, kleinere Gruppengrößen, eine verbesserte materielle Ausstattung und ein den Anforderungen gerecht werdendes Gehalt gefordert.

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Qualifizierung, Nachhaltigkeit und Akademisierung

Im Wandel der Zeit - das Berufsbild der Erzieherin

Stand 2008

Verfasst von: Michael Leinenbach

Verfolgt man die derzeitige Diskussion, so tritt ein heftiger Richtungsstreit über die Zukunft des Berufsbildes der Erzieherin zu Tage. Eine wesentliche Fragestellung hierbei nimmt die zukünftige Ausbildung der Erzieher/innen ein. Stehen wir vor einer Akademisierung der Erzieher/innenausbildung oder wird weiterhin die Ausbildung auf Fachschulniveau gehalten? Was spricht für die Akademisierung und was dagegen? Ein Blick in die aktuelle politische Diskussion zeigt den Spannungsbogen auf.

Anfang Januar äußerte sich die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in einem Pressegespräch dahingehend, dass "zumindest an der Spitze von Kindergärten und Ganztagesstätten zukünftig Akademiker stehen sollten". Die Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) vertrat hingegen in einem Interview im Dezember 2007 die Meinung, dass es keine generelle Akademisierung der Erzieher/innen geben müsse. Vielmehr solle es im Rahmen der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung ein besseres Angebot zur Weiterbildung im Bereich der Stärkung des Bildungsauftrages in den Kindergärten geben.

Unbestritten jedoch ist, dass die Zahl der Betreuungsplätze quantitativ ausgebaut werden soll. Dieser Ausbau soll auch mit Hilfe von gering qualifizierten Tagesmüttern gestaltet werden. Hintergrund dieser Entwicklung ist zunächst die Förderung der Beruflichkeit von Frauen und die schnellstmögliche Verbesserung der Betreuungsquoten.

Qualitativ hat sich, angesichts sich immer problematischer gestaltender familiärer Verhältnisse, ein Erziehungs- und Beratungsauftrag der Kindergärten durchgesetzt, der weit über die Ansätze Fröbelscher Pädagogik hinausgeht.

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Es wird sich also noch zeigen müssen, wie sich die Politik zwischen Kostendruck und der notwendigen Qualifizierung entscheiden wird. Die Erzieher/innen müssen Acht geben, dass nicht einerseits immer neue Aufgaben und Ansprüche an sie herangetragen werden, die Eingruppierung jedoch weiter auf Fachschulniveau verbleibt.

Zu der Bandbreite der hier angesprochenen Themen habe ich Gaby Böhme, Leiterin einer Kindertageseinrichtung und Vorsitzende des Landesverbandes Saar des DBSH und Vorsitzende unserer Bundestarifkommission nach ihren ganz praktischen Erfahrungen und Erwartungen befragt.

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Im Wandel der Zeit - das Berufsbild der Erzieherin

Stellungnahmen zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege (Kinderförderungsgesetz – KiföG)

Stand 2008 

Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) e.V., Bundesfachgruppe Kinder-und Jugendhilfe, nimmt wie folgt Stellung zum „Entwurf zur Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege (Kinderförderungsgesetz - KiföG)“:

Zu § 23 (2a) des Entwurfes:

Dort heißt es: „die Höhe der laufenden Geldleistung wird von den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe festgelegt, soweit Landesrecht nicht etwas anderes bestimmt. Der Betrag zur Anerkennung der Förderungsleistung der  Tagespflegeperson ist leistungsgerecht auszugestalten und soll sich an den tariflichen Vergütung vergleichbarer Qualifikationen und Tätigkeiten orientieren. Dabei sind die zeitliche Dauer der Leistung und die Anzahl sowie der  Förderbedarf der betreuten Kinder zu berücksichtigen.“

Aus unserer Sicht wird die Tagespflegequalität durch die Gesetzesänderung zu recht aufgegriffen. Ziel sollte es sein, diese gezielt zu fördern. Die im vorliegenden Entwurf festgelegten Rahmenbedingungen bleiben jedoch hinter den vorgebrachten  Absichten zurück. Nicht auf die „Fachkraft“, wie sie für andere Arbeitsbereiche in § 72 und § 78 (2) SGB VIII vorgesehen ist, wird zurück gegriffen – sondern es reicht eine „Tagespflegeperson“. Deren Vergütung, so heißt es, „soll sich an den tariflichen Bezahlungen orientieren“. Ein „Anspruch“ auf ausbildungsadäquate Bezahlung wird im Referentenentwurf nicht festgeschrieben. Das bedeutet, dass eine Tagespflegeperson im besten Falle einen Stundenlohn erhält, der knapp unter dem einer Sozialassistentin/ Kinderpflegerin liegt – also einem Ausbildungsberuf mit zweijähriger Ausbildungszeit, die einen Hauptschulabschluss voraussetzt.

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Erzieher_innen - Ein Beruf schafft Zukunft

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Erzieherinnen - Ein Beruf schafft ZukunftSonderheft Forum Sozial 2/2004 -

Erzieher/innen-Ausbildung

Stand 2004

Verfolgt man die derzeitige Diskussion, so tritt ein heftiger Richtungsstreit über die Zukunft des Berufsbildes der ErzieherIn zu Tage. Eine wesentliche Fragestellung hierbei nimmt die zukünftige Ausbildung der ErzieherInnen ein. Stehen wir vor einer Akademisierung der ErzieherInnenausbildung über die aufkommenden Studiengänge "Elementarbildung", "Frühkindliche Pädagogik" etc., oder wird weiterhin die Ausbildung auf Fachschulniveau gehalten? Was spricht für die Akademisierung und was dagegen? Ein Blick in die aktuelle politische Diskussion zeigt den Spannungsbogen auf.

Unbestritten ist, dass die Zahl der Betreuungsplätze, auch im frühkindlichen Bereich, quantitativ ausgebaut werden soll. Hierfür ist eine große Zahl an Fachkräften notwendig. Qualitativ hat sich, angesichts sich immer problematischer gestaltender familiärer Verhältnisse, ein Erziehungs- und Beratungsauftrag der Kindergärten durchgesetzt, der weit über die Ansätze Fröbelscher Pädagogik hinausgeht.

Vertieft durch die Situation in anderen Ländern, die Ergebnisse diverser Bildungsstudien und neuester Ergebnisse der Lernforschung wurden mittlerweile in fast allen Bundesländern für die Kindertageseinrichtungen Bildungspläne implementiert, die in ihrem Anspruch durchaus vergleichbar sind mit denen des Systems „Schule“. Damit stellt sich nicht nur die Frage nach der Akademisierung der Beruflichkeit in Kindergärten und Kindertagesstätten, sondern auch deren Zuordnung zu Jugendhilfe oder Schule.

Noch aber ist die Diskussion über die Akademisierung des ErzieherInnenberufs eine Akademische. Trotz mittlerweile 20 entsprechender BA-Studiengänge beharren die Kostenträger auf die bisherige Personalstruktur, sollen doch über die Kosten des quantitativen Ausbaus hinaus nicht auch noch zusätzliche Gehaltskosten entstehen.

Es wird sich noch zeigen müssen, wie sich die Politik zwischen Kostendruck und der notwendigen Qualifizierung entscheiden wird. Die ErzieherInnen müssen Acht geben, dass nicht einerseits immer neue Aufgaben und Ansprüche an sie herangetragen werden, die Eingruppierung jedoch weiter auf Fachschulniveau verbleibt.

Anbei erhalten Sie einen Überblick über Positionen und Forderungen des DBSH zur Erzieher/innen-Ausbildung.

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Stellungnahme zur Erzieher/innen-Ausbildung

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