Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.

Harald Willkomm

Kandidatur als Bundesvorsitzender

Ich bin 60 Jahre alt und seit fast 40 Jahren Mitglied in unserem Berufsverband. Nach meinem Studium der Sozialarbeit konnte ich erste berufliche Erfahrungen in der Jugendhilfe, dann in der Psychiatrie und auch im Betreuten Wohnen erwerben. Später habe ich Betriebswirtschaftslehre und Soziologie an der Universität des Saarlandes studiert. Anschließend habe ich mich verstärkt mit Fragestellungen des Sozialmanagements und der Sozialraumentwicklung befasst.

Seit 23 Jahren arbeite ich bei der Caritas Saarbrücken im Bereich der Angebote zur Unterstützung und Begleitung von Seniorinnen/Senioren. Lange Zeit war ich dort als Regionalleiter für mehrere Einrichtungen der Seniorenhilfe tätig. Bis im letzten Jahr habe ich in diesem Arbeitsbereich verschiedene Projekte wie Qualitätsmanagement, Konzeptentwicklung und Neubaumaßnahmen von Seniorenheimen betreut. Seit kurzem bin ich schwerpunktmäßig mit der wirtschaftlichen Steuerung und der entsprechenden Beratung aller Einrichtungen der Seniorenhilfe für meinen Anstellungsträger befasst. Ehrenamtlich bin ich als Vorsitzender für einen eingetragenen Verein in Saarbrücken tätig, der sich der Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen widmet und sich für deren Interessen einsetzt.

In der außerordentlichen EBV-Klausur im November 2019, die ich mit einem Team organisieren durfte, habe ich deutlich den Wunsch nach einer Neuausrichtung unseres Verbandes wahrgenommen. Dies ist nach meiner Überzeugung auch dringend geboten. Für die zukünftige Strategie und Struktur des DBSH hat unsere Klausur im November 2019 wichtige und fruchtbare Impulse gegeben. Dies gilt es jetzt in einem begleiteten und strukturierten Prozess konsequent weiter zu entwickeln.

Dringender Handlungsbedarf besteht aus meiner Sicht insbesondere im Hinblick auf unsere Verbandskultur. Sie muss offen sein für neue Beteiligungsformen des ehrenamtlichen Engagements und die Erarbeitung neuer Arbeitsformen, die flexibel, entwicklungs- und Teilhabe orientiert sind. Entsprechend müssen wir wieder mehr Wert auf klare Prozessbeschreibungen, Zuständigkeiten, und Erfordernisse der Vernetzung, Partizipation, Transparenz sowie eine wertschätzende Kommunikation legen.

Zudem ist es dringend notwendig, unsere Strategien und Strukturen an die veränderten externen Rahmenbedingungen anpassen. Themen wie Digitalisierung, neue Formen des ehrenamtlichen Engagements, Fragestellungen von Inklusion und Teilhabe und auch die Sicherung/ Weiterentwicklung professioneller und zeitgerechter Konzepte Sozialer Arbeit/Sozialpädagogik benötigen besondere Aufmerksamkeit. Hier sind nicht nur gesamtgesellschaftliche, sondern auch wirkungsstarke verbandliche Antworten gefragt, wodurch letztendlich auch den Anliegen von Klient_innen besser entsprochen werden kann.

Auch stehen wir vor einem Generationswechsel und ich freue mich auf die bewährte Kooperation mit GfV-Kolleginnen der vorausgegangenen Legislaturperiode und auf die Zusammenarbeit mit Kolleg_innen, die neu kandidieren. In diesem verändert zusammengesetzten Team will ich mich sehr gerne verbindend einbringen. Mit meinen Kompetenzen im Bereich der Geschäftsführung, Finanzbuchhaltung und des Ehrenamtes will ich mich engagiert an der Zukunftsgestaltung unseres Verbandes beteiligen. Meine vielfältigen Erfahrungen im DBSH möchte ich gerne in einen neu zusammen gesetzten GfV einbringen. Dies nicht zuletzt auch deshalb, um an einer sukzessiven Überleitung von Verantwortlichkeiten an unsere jüngeren Kolleginnen und Kollegen mitzuwirken und diese mit meinen Erfahrungen zu unterstützen. 

Über deren Bereitschaft, an dem wichtigen Generationenwechsel unseres Berufsverbandes mitzuwirken, freue ich mich sehr. Ich erlebe diese aktuelle Phase des Übergangs sehr lebendig, konstruktiv und positiv. Dies lässt mich sehr optimistisch auf die Zukunft unseres Verbandes blicken.

Nach vielen persönlichen Gesprächen und nachhaltigen Überlegungen habe ich mich entschieden, für die Position des 1. Vorsitzenden zu kandidieren. Für meine Kandidatur bitte ich um Euer Vertrauen!


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