Mittwoch, 20.03.2024
Gesundheit in sozialen Organisationen – gemeinsam für nachhaltigen Wandel
digitale Veranstaltung des DBSH-Funktionsbereichs Gesundheit
Uhrzeit: 18.30 – 20.00 Uhr
Veranstaltungsraum: einfach runterscrollen, am Ende dieser Seite
Das diesjährige Motto des WSWD „buen vivir“ steht für eine Lebensphilosophie, die von indigenen Völkern aus Südamerika stammt und „das gute Leben“ in den Fokus nimmt. Werte wie Gleichheit, Freiheit und Natur als eigenes Subjekt sind dabei zentral. Einige Länder, wie Bolivien, haben diese Philosophie zum Maßstab politischen Handelns gemacht und in ihrer Verfassung verankert1. „Für die traditionellen Unterstützungssysteme und Problemlösungsstrategien indigener Völker sind Verfahren des Versammelns, der Konsensfindung und Heilung (auch bezogen auf den Zusammenhalt der Gemeinschaft) kennzeichnend“2.
Hier möchten wir anknüpfen und dies in Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Themen verknüpfen. Wir laden ein zu einer Veranstaltung, in der wir uns mit Themen zur Gesundheit in sozialen Organisationen auseinandersetzen möchten – und zwar mit Blick auf die Adressat:innen Sozialer Arbeit und die Sozialarbeiter:innen.
Dazu sind drei Impulse (je 5-10 Min.) im Sinne individueller, subjektiver Theorien auf Basis von Erfah- rungswissen geplant zur Anregung für Diskussionen und Austausch zu folgenden Themen:
- Obwohl wir von Sozialen Organisationen sprechen, ist die Arbeitskultur oftmals nicht durchgängig von Wertschätzung und Empathie geprägt. Personenzentrierung sowie die Orientierung an Stärken und Ressourcen sind für die Arbeit mit Klient:innen eine fachli- che Prämisse, die Bedürfnisse und Stärken der Mitarbeiter:innen werden jedoch häufig nicht systematisch in Arbeitskontexten berücksichtigt. Strategien wie die „umgekehrte Hierarchie“, mit denen Unterstützungskulturen in Organisationen gefördert werden kön- nen, werden vorgestellt von Corinna Ehlers, Sozialarbeiterin/-pädagogin, HAWK (Hildesheim).
- Was würde es in der Zukunft brauchen, nachhaltig ein „gutes“ Gesundheitssystem für Adessat*innen (Sozialer Arbeit) und den dort Tätigen (Sozialarbeiter:innen) zu schaffen? Diesbezügliche Impulse von Inke Jensen, Sozialarbeiterin (BA), Pflegeberaterin in kommunalem Pflegestützpunkt, Ba- den-Württemberg.
- Mit Blick auf die Umsetzung der IFSW-Definition Sozialer Arbeit wird festgestellt, dass So- ziale Arbeit „sich auf eine kritische Überprüfung ihres Hegemonialanspruchs einlassen muss.“3 Fraglich ist auch, „ob eine Pluralisierung von Wissensformen zugelassen und ak- zeptiert wird“4. Zur Frage „Professionswissen der Fachkräfte oder praktische Erfahrungen und Perspektiven der Adressat:innen: Welches Wissen zählt (mehr) – auch mit Blick auf Gesundheit?“ folgt ein Impuls von Christin Schörmann, Sozialarbeiterin/-pädagogin, IU Internationale Hochschule (Duisburg)
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1 Buen Vivir in einfacher Sprache: https://utopia.de/ratgeber/buen-vivir-das-konzept-des-zusammenlebens-aus-suedamerika_192247/ (letze Aktualisierung: 04.07.2020, letzter Abruf: 01.02.2024)
2 Straub, Ute (2020): Indigene Ansätze in der Sozialen Arbeit. https://www.socialnet.de/lexikon/Indigene-Ansaetze-in-der-Sozialen-Arbeit (letzte Aktualisierung: 05.08.2020, letzter Abruf: 17.01.2024).
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Christin Schörmann
Sozialarbeiterin/-pädagogin, IU Internationale Hochschule (Duisburg)
Inke Jensen
Sozialarbeiterin (BA), Pflegeberaterin in kommunalem Pflegestützpunkt, Baden-Württemberg.