Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.

Fachbereich Humanismus

Humanismus und Soziale Arbeit

„Humanismus“ - das ist als eine kulturelle Bewegung und ein Bildungsprogramm zu verstehen, nicht nur als Bezeichnung für eine Epoche oder gar (antike) Tradition. Für die Soziale Arbeit als Profession ist sie auch nicht nur als eine (säkulare oder ethische) Weltanschauung zu begreifen, sondern vielmehr als eine Form von praktischer Philosophie, eine politische Grundhaltung, welche auf Grundlage ihrer humanitären Tradition unabhängig von der persönlichen Bezugnahme für die Durchsetzung der Menschenrechte und eine humanitäre Praxis eintritt. (vgl. Cancik H., Groschopp H., Wolf F. O. (2016) Berlin).

Obwohl Humanismus damit einerseits den Kultur- und den Bildungsbegriff verwendet, also einerseits eine positiv verstandene Realutopie verfolgt, welche aufgrund vergangener Verständnisse von Humanismus in der Geschichte auch der Sozialen Arbeit nicht anders als kritisch reflektiert werden kann, so ist dem Begriff gleichzeitig doch ein kritisch gewendetes Verständnis verbunden, das die reale Gegenwart und Verhältnisse von Individuen und Gesellschaft in der Tradition von Aufklärung und Kritik immer wieder selbstkritisch in den Blick nimmt.

Humanismus ist insofern nach einem zeitgemäßen Verständnis nicht anders als ein selbst „offenes System“ in einer diversen, pluralen und transkulturellen Gesellschaft zu denken – entgegen aller geschlossenen Systeme, die damit in der Vergangenheit verbunden wurden. Blickt man in die Vergangenheit, so fand der Begriff immer besonders in Phasen von Gefährdungen der „Humanität“ durch Formen anti-humanistischer Bewegungen zu einer besonderen Stärke und Attraktivität und zu einem jeweils neuem Verständnis, das über politische, religiöse oder weltanschauliche Begrenzungen hinaus im Hinblick auf eine „ethische Kultur“ wirksam wurde. Nur so blieb das Konzept in der Lage, Brücken zu bauen oder neue Wege im Hinblick auf „Menschenrechte und Ethik“ zu erkunden, die den einzelnen Menschen wieder in den Blickpunkt rückten. Einem solchen Konzept fühlt sich der Fachbereich Humanismus im DBSH aufgrund der Tradition der Sozialen Arbeit verbunden.

Hintergründe für einen geschichtlichen Zugang aus der Perspektive des „Humanismus“ finden sich in folgender Darstellung als Download.

Der Fachbereich Humanismus freut sich auf Mitglieder, die einen „Humanismus“ in diesem beschriebenen Sinn als „offenes System“ in der Sozialen Arbeit nicht nur als „ethisch motivierten Humanismus“, sondern als „praktisch ausgeübte Humanität“ in der wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit der Sozialen Arbeit weiterdenken möchten.

Zielsetzung

Der Fachbereich Humanismus beschäftigt sich seit seiner Gründung im Mai 2018 auf der Grundlage der Berufsethik mit den in der Geschäftsordnung der Funktionsbereiche vorgesehenen berufspolitischen Aufgaben. Dies sind aktuell insbesondere:

  • Wie lässt sich der Berufsauftrag Sozialer Arbeit aus humanistischer Sicht darstellen?
  • Wie kann der Fachbereich Humanismus bei der Fortentwicklung der wissenschaftlich begründeten Profession der Sozialen Arbeit mitwirken?
  • Wie lassen sich fachliche Standards und Qualität der Profession Soziale Arbeit in die - „humanistisch“ gedachte - Praxis umsetzen?
  • Wie lässt sich – in humanistischer, d.h. am Menschen orientierter Perspektive – Einflußnahme auf die gesellschafts-politische Entwicklung, Gesetzgebung und Verwaltung gestalten?

Weitere sich daraus ableitende Themen könnten sich in Zukunft entwickeln wie:

  • Was kann ein „humanistischer“ Blickwinkel für die Mitwirkung bei den Studien- und Ausbildungsgängen beitragen?
  • Wie lässt sich Weiterentwicklung und Sicherung von Fortbildung aus humanistischem Blickwinkel denken?

Aktivitäten

Kontakt


Fachbereich Humanismus

personChristian Lohwasser

mail_outline humanismus(at)dbsh(dot)net


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