Position der Kinder- und Jugendhilfe des DBSH
14.11.2015
Einstimmig gegen die Entprofessionalisierung der Kinder- und Jugendhilfe
Die Kinder- und Jugendhilfe des DBSH verurteilt aufs Schärfste, dass mittlerweile bundesweit durch die Jugendämter auftretende Handling, Jugendliche mit Erreichen des 18. Lebensjahr aus der Jugendhilfe zu entlassen. "Wir finden es verwerflich, dass Übergänge in diesem Alter von der Politik als Sparmaßnahmen verwendet werden", so Thomas Greune. Die Entwicklungsphasen der Jugendlichen dürfen nicht aus dem Fokus politischer Entscheidungen ausgeblendet werden. Insbesondere eine teilweise praktizierte Beendigung von Maßnahmen im Bereich der Hilfen zur Erziehung mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres, ist nicht lebensweltgerecht und lässt Erziehende als auch Jugendliche und junge Heranwachsende in Zeiten eines Umbruchs alleine.
Da Politik in der Vergangenheit nicht genügend Fachkräfte ausgebildet und das Handlungsfeld teils unattraktiv gestaltet hat, fehlen derzeit Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. "Wir erwarten, dass Politik aus ihren Fehlern lernt und das Handlungsfeld einerseits attraktiver gestaltet und andererseits für weitere Ausbildungsplätze / Studienplätzen sorgt, anstatt das Handlungsfeld zu entprofessionalisieren", so Michael Leinenbach.
Mit Sorge sehen wir die nicht bedarfsgerechte Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der stationären Angebote. "Bereits bevor die unbegleiteten minderjährige Flüchtlinge in Deutschland ankamen, wurden Jugendliche aus der Kinder- und Jugendhilfe mit Erreichen der Volljährigkeit entlassen. Eine Debatte, dass die unbegleiteten minderjährige Flüchtlinge der Grund der Entprofessionalisierung sind, halten wir für unzulässig und verwerflich", so Christian Lohwasser.
Neben der stationären Kinder- und Jugendhilfe sehen wir ein enormes Defizit in der Ausgestaltung der ambulanten Angebote.
Die Kinder- und Jugendhilfe des DBSH sieht die Politik in der Verantwortung, dieser Fehlentwicklung sofort entgegenzusteuern. "Wir erwarten Taten anstatt Sonntagsreden", so Anette Plewka.
Berlin, 14.11.15