Soziale Arbeit im Visier von Rechtsextremen
07.02.2016
Hass - Mails bestärken Solidarität im DBSH
Bereits mit seiner Erklärung "Wehret den Anfängen" zur Migrations- und Flüchtlingspolitik vom Juli 2015 hatte der DBSH auf die Bedeutung der Menschenrechte angesichts der aktuellen Entwicklungen hingewiesen. Wie treffend dieser Titel der Erklärung knapp ein halbes Jahr später ist, zeigen die aktuellen "Hass-Mails" mit rechtsextremen Hintergrund, die immer häufiger im DBSH eingehen und selbst uns in ihrer Deutlichkeit überraschen.
In diesen Mails werden Sozialpädagog_innen beispielsweise als „verdammte Hochverräter“ bezeichnet. Für den Fall einer erhofften „Machtübernahme“ wird eine gewaltsame „Abrechnung“ mit den Angehörigen der Profession angedroht.
Wir erleben aktuell eine gesellschaftliche Veränderung, in der Hetze, Gewaltandrohungen und vollzogene Straftaten zur Tagesordnung werden. Ein politischer Diskurs soll durch ein Klima der Angst unterbunden werden. In Teilen unterscheidet sich diese Entwicklung von der Situation der 1930er Jahre nur noch durch die Kommunikationswege und –medien, nicht jedoch in ihren Inhalten und ihrer Intention.
Unsere Antwort ist klar: Wir werden alles uns mögliche unternehmen, dass die Würde des Menschen auch weiterhin unantastbar zu sehen ist, sowie die uns aufgegebenen Verpflichtungen durch unsere Berufsethik erfüllen. Weder Hass-Mails noch sonstige Agitationen werden uns von unserem Weg abbringen. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“, lautet Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes. Die Achtung jedes Menschen steht an erster Stelle im deutschen Grundgesetz. Soziale Arbeit kann nur nach dieser obersten Devise handeln und muss sich an ihr messen lassen.
Wir werden den Pfad der Verteidigung der Menschenrechte nicht verlassen. Wir fordern alle Mitglieder der Profession der Sozialen Arbeit auf, sich noch stärker zu vernetzen, Widerstand gegen menschenverachtende Akteure zu zeigen, zu organisieren und zu leben. In dieser schwierigen Zeit kann die einzige Antwort sein, solidarisch zusammen zu stehen, das Wort zu erheben und die radikalisierten Akteuren in ihre Schranken zu weisen.
Kollegen_innen die persönliche Angriffe oder Agitationen erleben bietet der DBSH an, sich an ihn zu wenden. Der Verband wird sie nach bester Möglichkeit unterstützen.
"Wehret den Anfängen" - ist keine bloße Aussage oder ein Lippenbekenntnis sondern die Verpflichtung der Profession im Hier und Jetzt.
Vorsitz des DBSH
Kontakt: vorsitz(at)dbsh(dot)de