GfV Klausur in Neustadt an der Weinstraße
25.10.2015
Der geschäftsführende Vorstand (GfV) traf sich im Oktober zu einer Klausur in Neustadt an der Weinstraße. Inhaltlich wurde von den Mitgliedern des GfV der Schwerpunkt auf die aktuellen Themen Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) sowie Flucht und Migration gelegt. Die Bundestarifbeauftrage Gaby Böhme konnte dem GfV aktuell von der Verhandlungsrunde des Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) berichten und erläuterte das zur Urabstimmung vorgeschlagene Ergebnis. Zum Thema Flucht und Migration konnten die beiden Vorsitzenden aktuell von einem Treffen in München berichten, an dem sich Rory Truell (Generalsekretär des IFSW global) Dunja Gharwal (Mitglied des österreichischen Bundesvorstandes OBDS), Gabriele Stark-Angermeier (2. Bundesvorsitzende des DBSH), Dr. Winfried Leisgang (Landesvorsitzender des DBSH Bayern) und Michael Leinenbach (Bundesvorsitzender des DBSH) zur Thematik ausgetauscht hatten. Die Situation der "Menschen auf dem Weg in eine sichere Zukunft" in Europa, schwerpunktmäßig die Betrachtung aus dem Fokus der Situation Deutschland, bildete die Grundlage der Gespräche.
Passend zu der sich daraus ergebenden Debatte konnte der GfV das Hambacher Schloss, die "Wiege der Deutschen Demokratie" besuchen. In der dortigen Führung wurden Hintergründe und Informationen zum Hambacher Fest, das am 27. Mai 1832 auf dem Hambacher Schloss stattfand und an dem zwischen 20.000 und 30.000 Menschen teilgenommen hatten, aufgezeigt. Wesentlich ist, dass durch die Französische Revolution die Europäische Gesellschaft sich grundlegend veränderte und zum Modell moderner Staats- und Gesellschaftsordnungen wurde. Die Begriffe Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit standen für die Revolutionäre. Nach der Niederlage Napoleons ordnete der Wieder Kongress 1814/15 die linksrheinischen Gebiete neu. Die Menschen, die durch die Französische Revolution bürgerliche Rechte kennen lernen konnten, wollten diese nicht wieder einfach durch die Entscheidungen der Restauration (1814 - 1830) aufgeben.
Dieser kurze Exkurs in die Historie bringt uns zurück in die Gegenwart. So wie in der Zeit der Restauration werden auch heute an vielen Orten der Welt bürgerlichen Rechte missachtet. Aufgrund der in verschiedenen Ländern herrschenden politischen Systemen bleibt vielen Menschen jedoch nur, sich "auf dem Weg in eine sichere Zukunft" zu machen. Für die Professionellen der Sozialen Arbeit ist es daher von größter Wichtigkeit, dass sie sich mit der Historie beschäftigt um die Gegenwart zu verstehen.
"Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten." Quelle: Bundestagsrede von Helmut Kohl vom 1. Juni 1995 zur Geschichte der Vertreibung, Plenarprotokoll 13/41 vom 01.06.1995, Seite 03183
Einen herzlichen Dank an unsere Bundetarifbeauftragte Gaby Böhme für die organisatorischen Vorbereitung der Klausur.